Was ist systemische Beratung und Therapie?
Unser erstes "System" ist die Familie, in der wir
aufwachsen (das sog. "Herkunftssystem"). Jede Familie bildet
ein für sie typisches Muster aus, wie die einzelnen
Familienmitglieder miteinander umgehen. Die Muster der
Herkunftsfamilie beeinflussen die Art und Weise, wie wir uns
in späteren Systemen (wie Schule, Freundeskreis,
Partnerschaft, Arbeit) anderen Menschen gegenüber verhalten.
Die ursprünglichen Familienregeln werden nur zum Teil offen
ausgesprochen und nicht alle Regeln sind hilfreich für
andere Systeme.
In der Systemischen Beratung und Therapie geht es darum zu
entdecken, welche Regeln aus der Herkunftsfamilie sich noch
heute ungünstig auf den Umgang mit anderen Menschen
auswirken, um dann neue, für die aktuelle Situation
hilfreiche Ideen und Sichtweisen zu entwickeln.
Der Fokus in der Therapie- und Beratungsarbeit wird auf die Ressourcen gelegt, d.h. welche positiven Fähigkeiten sind bereits vorhanden und hilfreich für die Zielerreichung. Das Ziel/ die Ziele wird/werden gemeinsam mit der Familie, den Einzelpersonen oder Paaren erarbeitet.
Systemische Therapie arbeitet lösungsorientiert, d.h. es geht darum mit Hilfe des Therapeuten den Blick wieder zu weiten und neue Ideen und Sichtweisen reifen zu lassen, anstatt wie gebannt nur noch auf "das Problem" schauen zu können. Bevor diese geschieht ist es wichtig den Sinn des Problems zu verstehen. Symptome, Problemen oder auch Kriesen werden als missglückte Lösungsversuche auf eine schwierige Situation gesehen.
Dabei wird die Therapie/Beratung als Hilfe zur Selbsthilfe verstanden, d.h. durch das gezielte Erproben von konkreten neue Verhaltensweisen zwischen den Terminen ist eine schrittweise Annäherung an das Ziel möglich.